Donnerstag, 5. Mai 2011

Traum? Ich will jetzt.

Lüge.
Ich schreibe nicht nur für mich. Jedenfalls nicht unmittelbar. Ich brauche glaube ich einfach ein bisschen Aufmerksamkeit. Natürlich hilft es mir in erste Linie meine Gedanken einfach los zu werden, aber ich brauche auch zumindest ein paar Leute, von denen ich weiß, dass sie lesen, was ich schreibe und die das respektieren.

In einem vergangenen Eintrag schrieb ich, eines der Dinge, die ich gut kann sei Tanzen. Stimmt so weit, doch meine bisherige Tanzpartnerin ist ausgestiegen und so wird der nächste Kurs noch eine Weile warten müssen. So hat auch die Schule wieder begonnen, ohne, dass ich wie gewohnt Dienstags um 5 in der Tanzschule war. Das fehlt mir. 
Musik ist eine der größten... Nein, eigentlich ist Musik garkein Faktor oder ähnliches für mich. Es ist eher eine Begleitung, die mir Rat gibt und mich inspiriert. Sie vermag meine Gedanken festzuhalten und sie zu leiten. Sie vermag auch meinen Körper zu leiten... und eben dies auf viele verschiedene Weisen ausleben zu können wünsche ich mir.

Ich mag den Geruch kurz vor einem Regenguss, wenn die Luft drückend wird und man irgendetwas darin riechen kann. Generell mag ich viel an Regen. Regen ist reiner als Sonne, oder auch nicht. Jedenfalls mag ich ihn lieber, weil er uns näher ist. Regen kommt über das Land und verschwindet wieder um ein saftiges grün zu hinterlassen, doch manchmal hinterlässt er auch ein unfruchtbares Gebiet voller Matsch. Das passiert wenn er zu lange andauert. Wenn wir zu lange bleiben werden wir auch nur ein "Feld voll Matsch" hinterlassen.
Ist der Mensch so unnatürlich? Er ist aus etwas natürlichem entstanden. Hätte es keinen Sinn, uns solch ein Zerstörerisches Gut einzupflanzen, wäre das auch nicht geschehen, denn alles, was wir tun muss irgendwie von der Natur eingeleitet worden sein. Doch dann  ist der Gedanke, die Menschheit zu reduzieren oder zu vernichten auch nicht unnatürlich und wird sich fortsetzen. Ich bleibe also bei meiner Einstellung.

Eine Erinnerung, die in der letzten Zeit nicht selten in meinem Kopf erscheint ist ein Abend, Ende des Jahres 2007. Ich war bei einem meiner besten Freunde (Der schwule Elb) zu besuch. Außerdem war ein weiterer Mensch (Depritut), der ein nicht weniger guter Freund ist ebenfalls dort. Wir waren alle ein wenig geknickt, denn die Beiden (in Zukunft SetL) hatten ein paar Probleme mit ihren Damen, ich selbst war einfach gelangweilt vom Leben und hatte auch keine Dame. Jedenfalls ging es uns in der gegenseitigen Gesellschaft irgendwann doch ganz gut und wir beschlossen uns ein wenig am Schnapsvorrat der Eltern des schwulen Elben zu bedienen. Dies war das erste Mal, dass ich mit Alkohol in berührung kam und es hat mein Leben entscheident verändert. Es hatte eine lange nötige Integration zur Folge, die nicht unmittelbar auf Grund des Alkohols stattfand, nein sie war Teil eines neuen Lebensgefühls. Nach dem genuss einiger Schlucke "Ramazotti" legten wir uns warm, wie uns war um eine Kerze auf dem Dachboden und fingen an uns zu Unterhalten und später unsere Gedanken gemeinsam in ein Buch einzutragen. Zwei Dinge gibt es, an die ich mich aus diesem Büchlein noch klar erinnere: Der Geruch, des Wachses der Kerze. Wir hatten einige Tropfen auf eine Seite des Buches gekippt und unsere Finger hineingepresst, Dieses Wachs Hatte einen besonderen Geruch, der mir heute immernoch die Glückstränen in die Augen treibt, wenn ich ihn rieche. Das Zweite ist ein Spruch, welchen Depritut aufschrieb. Es ist ein sehr bekanntes Zitat, doch ich weiß bis heute nicht von wem. Ich möchte es auch nicht wissen: "Die Liebe fragt die Freundschaft: `Wozu braucht es dich, wenn es mich gibt?` Die Freundschaft antwortet: `Um dort ein Lächeln zu erzeugen, wo du nur Tränen hinterlässt.´" Dieses Zitat prägt bis heute meine Einstellung zur Freundschaft im allgemeinen und im besonderen zu SetL.

"Und deine Träume schiebst du endlos vor dir her. Du willst noch leben, irgendwann, Doch wenn nicht heute, wann denn dann? Denn irgendwann ist auch ein Traum zu lange her." Wolfsheim-Kein Zurück. Einer dieser Träume ist in greifbarer Ferne, er ist sogar schon fast realisiert. Es ist der kleine Traum vom Führerschein, den ich seit einem halben Jahr beginnen möchte. Nächste Woche gehe ich zur Fahrschule... Oder ich sage es mir zum 25. Mal.

"Die Welt ist bunt und schön", ebenfalls aus "Kein Zurück".
Dann werde ich wohl am grauen Star in meinen Augen arbeiten müssen.
Eine schöne gute Nacht.

P.S.: Eine Note Musik darf in diesem Blog nicht fehlen:

"Das Wasser klar - befreit das Leben
umschließt jetzt kalt - als Eis den Leib

Ein Puppenkind - in blassem Rot-Ton
erstickt im Eis - wie Zuckerguß

Vermißter Traum - ich will jetzt tanzen
im kalten Bach - ganz regungslos
Vermißter Traum - will dich erträumen
ein letztes Mal - mit mir /dir allein

So süß geträumt - doch ohne Freude
niemals gesucht - und nie befreit

Es kämft allein - gegen Narben
mit blauen Lippen - der Mund einst rot

Dem Glanz beraubt - ein kalter Körper
die Zukunft friert - Pandora tanzt

Sie holt die Puppen - die Kinderkörper
ein Weinen fehlt - die Augen blind

Vermißter Traum - ich will jetzt tanzen
im kalten Bach - ganz regungslos
Vermißter Traum - will dich erträumen
ein letztes Mal - mit dir allein

Vermißter Traum - ich will jetzt tanzen
im kalten Bach - ganz regungslos
Vermißter Traum - will dich erträumen
ein letztes Mal - mit dir allein

Kaputtgeliebt - zerstörte Seelen
mißhandelt leer - so ohne Sinn

Leergeliebt - verstörte Träume
es ist kein Mensch - der keinem fehlt.

Vermißter Traum - ich will jetzt tanzen
im kalten Bach - ganz regungslos
Vermißter Traum - will dich erträumen
ein letztes Mal - mit dir allein

Vermißter Traum - hör auf zu atmen
sieh den Ast - den Baum , den Wald
Vermißter Traum - will dich berühren
ein letztes Mal - bin ich allein"

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