"Das Leben ist eine große Leinwand, bemale sie so bunt du kannst." steht geschrieben auf einer Karte, die ich in meinem Schreibtisch fand. Was hindert mich dann daran sie einfach zu bemalen wie ich möchte? Ich glaube es ist ein Kind: "Grad´ eben ist das Kind noch vorm fast kompletten Fartbmalkasten gesessen, jetzt hat es alle Farben gegessen." Maeckes-Graustufenregenbogen.
Kann es also sein, dass ich eine Leinwand habe, aber keine Farbe, sie zu bemalen? Das erinnert mich an eine gewisse Flasche, der ein Glas fehlt. Ist ähnlich, macht aber doch einen Unterschied. Ich glaube jedenfalls nicht sagen zu können keine Farben zu haben, denn mein Leben ist wirklich getränkt mit Farbspendern. Vielleicht haben diese Farbspender nur bereits ihren Teil der Leinwand eingenommen und ich brauche ein bestimmte neue Farbe, um sie wirklich bunt zu machen. Es gibt also eine weiße Stelle auf jener Leinwand, gewissermaßen mein Kind, die die anderen Farben zu einem Spektrum aus Grautönen werden lässt.
Vorgestern, als ich das Altglas, dass sich mal wieder angesammelt hatte weggebracht habe, bin ich mit unserem Bollerwagen an unseren neuen Nachbarn drei Häuser weiter vorbei gekommen, die grade dabei waren Baumaterial aus ihrem Auto zu laden. Es ist eine Familie, Vater, Mutter und eine Tochter, die ungefähr in meinem Alter ist. Als ich an ihnen vorbeikam grüßte ich nett und der liebe Herr Nachbar meinte etwas von wegen: "Rest von der letzten Party?". Eigentlich wollte ich erwidern: "Nein, das ist von meinen Eltern, mein Leergut muss ich mit nem LKW abtransportieren." Dafür war ich dann nicht spontan genug und ich hatte eine andere freundliche Antwort parat. Jedenfalls scheint diese Familie ganz nett zu sein.
Als wir vor ungefähr 12 Jahren hier einzogen gab es am Abend eine große "Willkommensfeier". Die Nachbarschaft kam vor unser Haus, die Erwachsenen setzten sich auf das Mäuerchen an unserem Vorgarten und tranken Wein und die Kinder spielten auf der Spielstraße. Dazu gab es Saft und Limonade. Ich frage mich warum das heute nicht so schön gemacht wird... Vielleicht spreche ich meine Eltern mal darauf an.
Morgen ist das Rock on Festival in Rheinbrohl, welches jedes Jahr stattfindet. Ich war seit 2008 jedes Jahr dort und auch von diesen Ereignissen habe ich mir schöne Erinnerungen mitgenommen, außerdem freue ich mich darauf die Menschen aus der Gegend wieder zu treffen.
Braucht es einen Gott? Diese frage beschäftigt mich jetzt seit einiger Zeit. Ich bin so weit ich es bin Asentreu, das heißt ich glaube an das nordische Göttergeschlecht der Asen. Trotzdem habe ich mitlerweile großes Interesse an Satanismus nach Anton Szandor LaVey entwickelt. Auch der Gott der Christen, den ich mir anders vorstelle, als sie selbst ist für mich wichtig. Wie lässt sich das alles vereinbaren? Im modernen Satanismus (Satanismus nach LaVey) ist jeder Mensch die eigene Göttlichkeit, die er aber auslegen kann wie er möchte. Es ist also erlaubt seine eigene Göttlichkeit in anderen Göttern zu sehen. Ich glaube in meinen Gedanken ist diese aufgeteilt unter den Asen und "Gott". Ich glaube nicht, dass "Gott" mir das übel nimmt, schließlich wäre es gierig, mich ganz zu wollen. Abgesehen davon liebt er jeden Menschen. Das ist es, was mich an ihm fasziniert: Die grundlose Barmherzigkeit, welche er für mich besitzt.
Ich bin also ein Christenheide mit einigen Satanischen Grundsätzen, aus denen sich auch teilweise meine Prinzipien entwickelt haben.
Eigentlich möchte ich zurück. Zurück oder einfach nicht da sein.
Am liebsten zurück. Zurück in die Zeit, in der ich klein war. Ich habe so schöne Sachen erlebt. Sachen wie einen Hasen vor einer Katze zu retten. Der Hase hat es nicht überstanden, aber wir waren doch mächtig stolz auf uns.
Ein anderes Mal habe ich mit einem Freund eine Mülltonne angezündet, als wir Asche vom Vortag in sie hineingegeben hatten. Das war der Schock unseres Lebens glaube ich, aber im nachhinein kann ich darüber schmunzeln. Es war der selbe Freund, mit dem ich manchmal nachmittags an einen Bach im Wald bei meinem Dorf gegangen bin. Dort haben wir uns ein wenig entfernt von den gegenüberliegenden Ufern aufgestellt, und haben uns mit Stöcken und ganzen Ästen beworfen. Wir kamen manchmal Blutend nach Hause, aber wir haben geschwiegen und waren uns nie böse.
Die Freunde, die ich aus dieser Zeit noch habe, es sind vier an der Zahl sind mein Stück "Zurück". Und das werden sie, auch wenn wir uns aus den Augen verlieren immer sein. Denn meine Kinder werden noch Geschichten von ihnen erzählen können, als hätten sie sie selbst erlebt.
Grade ist die Zeit, von der wir in einigen Jahren als "Die gute alte Zeit" sprechen werden. Dessen bin ich mir sicher, deshalb werde ich mich zwar nicht weniger zurücksehnen, doch die alten Zeiten zwanghaft wieder aufleben lassen zu wollen zerstört die Erinnerung. Los, in die Zukinft, "Zukunft tschüss!".
Möglich, dass ich in den Ferien dazu komme etwas zu ändern. Mehr als nur meinen Desktophintergrund - Täglich werde ich mir einige Dinge zu Herzen nehmen, die in den letzten Tagen zu mir gesagt wurden und damit schließe ich diesen Eintrag ab und fliehe in meine Träume (und ins Badezimmer, eine Rasur ist dringend nötig).
P.S.: Eine Note Musik darf in diesem Blog nicht fehlen:
"Grau in grau
Der Regen fällt
Plötzlich war das Laub verwelkt
Plötzlich war das Blut in dir gefror'n
Plötzlich war es Herbst...
Die Stille drückt
Die Erde schweigt
Auf dem Weg nach unten zeigt
Dir die Welt noch einmal ihr Gesicht
Was wirst du seh'n
Wenn das Licht erlischt?
Wenn der Wind der Zeit
Deine Spur verwischt?
Was bleibt von dir
Wenn nichts mehr ist?
Nur die gottverdammte Angst
Dass man dich vergisst
Wer wird an deinem Grab steh'n?
Wem wirst du wirklich abgeh'n,
Wem wirst du wirklich fehl'n?
Wer wird um dich trauern?
Wer wird deinen Tod bedauern
Wenn du nicht mehr bei uns bist?
Wer wird echte Tränen weinen?
Wer wird gar nicht erst erscheinen?
Wem wirst du wirklich fehl'n?
Wer wird sich nach dir sehnen?
Wieviele echte Tränen
Fallen dann auf dich herab?
Wem glaubst du wirst du wirklich fehl'n?
Wer wird noch in Jahren von dir erzähl'n?
Wem glaubst du gehst du wirklich ab?
Wer glaubst du steht an deinem Grab?
Wer wird an deinem Grab steh'n?
Wem wirst du wirklich abgeh'n,
Wem wirst du wirklich fehl'n?
Wer wird um dich trauern?
Wer wird deinen Tod bedauern
Wenn du nicht mehr bei uns bist?
Die Stille drückt
Die Erde schweigt
Auf dem Weg nach unten zeigt
Dir die Welt noch einmal ihr Gesicht
Was wirst du seh'n
Wenn das Licht erlischt?
Wenn der Wind der Zeit
Deine Spur verwischt?
Wer ist bei dir
Wenn deine Stunde schlägt?
Wenn sich die Ruhe sanft
Um deine Schultern legt?
Wer wird an deinem Grab steh'n?
Wem wirst du wirklich abgeh'n,
Wem wirst du wirklich fehl'n?
Wer wird um dich trauern?
Wer wird deinen Tod bedauern
Wenn du nicht mehr bei uns bist?
Wem glaubst du wirst du wirklich fehl'n?
Wer wird noch in Jahren von dir erzähl'n?
Wem glaubst du gehst du wirklich ab?
Wer glaubst du steht an deinem Grab?"
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